Dells Ultrasharp 4K WB7022 ist mit einem Preis von über 200 Euro eine sehr teure Webcam. Dafür erhält der Anwender ein Produkt, das in Sachen Ausstattung mit die Spitze der aktuellen Entwicklung dieser Produktkategorie darstellt: 4K-Auflösung, HDR und KI-Autoframing.
Letzteres ist eine Funktion, die die Person vor der Kamera mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Bildmitte zentriert. Außerdem verpackt Dell die Webcam-Technik in ein stabiles und wertiges Gehäuse aus eloxiertem Aluminium in Zylinderform, das einige interessante und praktische Details bietet.
Lieferumfang & Ausstattung
Der Lieferumfang umfasst eine Webcam-Halterung, die in einer Ausbuchtung an der unteren Seite des Webcam-Gehäuses magnetischen arretiert wird und für eine stabile Befestigung an Monitor-Gehäusen oder Display-Abdeckungen von Notebooks – also dort, wo man Webcams üblicherweise montiert – bietet. Direkt daneben sitzt tief im Gehäuse der USB-C-Anschluss, über den die Webcam mit einem PC angeschlossen wird. Das im Lieferumfang enthaltene USB-C-auf-USB-A-Kabel hat Dell mit einem Stecker ausgestattet, der dank der tiefen Ausbuchtung der USB-C-Buchse vollständig im Gehäuse verschwindet und mit diesem bündig abschließt. Diese Passgenauigkeit unterstützt die schlichte Ästhetik der Webcam.
Für den Einsatz in einem Stativ liegt dem Produkt ein Stativadapter bei, der wie die herkömmliche Halterung an der Unterseite des Gehäuses magnetischen Halt findet. Praktisch: Durch die magnetische Befestigung können Anwender bei Bedarf die Positionierung der Webcam schnell wechseln.
Last but not least komplettiert eine magnetische Objektivabdeckung den Lieferumfang. Sie schützt das Objektiv der Webcam vor Kratzern beim Transport und die Privatsphäre der Anwender, wenn die Webcam unbeabsichtigt aktiviert wird.
Technik
Dell verbaut in der Kamera eine mehrteilige Linse sowie einen 4K-Sony-Starvis-Sensor mit 8,3 Megapixel. Die maximale Videoauflösung liegt bei 4K-UHD bei 24 oder 30 fps. Bei Full-HD und HD können Aufnahmen zusätzlich mit 60 fps erfolgen. Integriert ist ein digitaler 5-fach-Zoom. Die Kamera unterstützt außerdem DOL-HDR (Digital Overlap High Dynamic Range) HDR und soll mit 3DNR und 2DNR insgesamt für weniger Bildrauschen sorgen. Für 4K und HDR muss die Webcam über einen USB-3.0-Anschluss mit dem PC verbudnen werden.
Auf den Einbau eines Mikrofons hat Dell hingegen verzichtet. Das dürfte die meisten professionellen Anwender allerdings kaum stören, da für eine optimale Audioqualität sowieso ein Headset oder besser Mikrofone als die in Webcam verbauten nötig sind.
Außerdem ist die Webcam kompatibel mit Windows Hello und kann in Kombination mit Dell-PCs auch die ExpressSign-in-Funktion des Herstellers nutzen. Diese erkennt mittels Abstandssensoren in der Webcam den Besitzer, wenn er sich nähert, und meldet ihn automatisch ab, sobald er sich wieder entfernt.
Einstellmöglichkeiten: Profile, Kamerasteuerung, Farbe und Bild, Erfassen
Mit dem Dell Periperal Manager können Anwender mit zahlreichen Einstellmöglichkeiten die Webcam konfigurieren und in einem Profil abspeichern. Das Tool bietet zudem die vordefinierten Profile Standard, Geglättet, Lebendig und Warm. Die einzelnen Konfigurationsparameter sind gruppiert nach Kamerasteuerung, Farbe und Bild sowie Erfassen. Leider steht der Dell Periperal Manager nur für Windows zur Verfügung, sodass Anwender die Webcam zwar unter macOS und Linux verwenden, aber nicht sämtliche Funktionen nutzen können.
Im Abschnitt Kamerasteuerung verbirgt sich die Funktion AI Auto-Framing. Sie sorgt dafür, dass die Person vor der Kamera bei Positionsveränderung in der Bildmitte zentriert wird. Das funktioniert im Test bei einer Positionsveränderung von bis zu 20 Zentimetern relativ gut – und zwar sowohl in horizontaler wie in vertikaler Richtung.
In diesem Abschnitt befinden sich auch die Einstellmöglichkeiten für das Sichtfeld. Bei aktiviertem AI Auto-Framing sind diese allerdings nicht zugänglich. Ansonsten stehen für die Anpassung des Sichtfelds die Parameter 65°, 78° und 90° zur Verfügung. Letztere ist optimal, wenn die Webcam einen großen Bereich mit zum Beispiel vielen Personen einfangen soll. Durch die Verkleinerung des Sichtfelds mit den Optionen 78° und 65° wird das Sichtfeld verkleinert, wodurch die Darstellung der Person vor der Kamera größer ausfällt.
Überdies bietet der Abschnitt Kamerasteuerung noch Einstellmöglichkeiten für Zoom und Autofokus. Beide Optionen können Anwender allerdings nur konfigurieren, wenn AI Auto-Framing nicht aktiviert ist. Im Test funktioniert der Autofokus sehr gut und reagiert auch dann korrekt, wenn man ein Objekt nah an die Linse hält.
Außerdem können Anwender noch festlegen, ob die Kamera die Darstellung für Belichtung oder Bildrate optimieren soll. Erste sorgt für eine möglichst optimale Ausleuchtung, während letztere für eine flüssigere Darstellung sorgt. Videochat-Anwender dürften die Optimierung für die Belichtung präferieren, während in anderen Einsatzszenarien auch eine flüssigere Darstellung gewünscht sein kann.
Last but not least konfigurieren Anwender in diesem Abschnitt auch, ob die Webcam für Windows Hello priorisiert werden soll. Ein Link führt dabei direkt zur Konfiguration von Windows Hello in den Windows-Einstellungen.
Im Abschnitt Farbe und Bild können Anwender entsprechende Einstellungen für eine optimierte Darstellung vornehmen. Als eine der wenigen Webcams unterstützt die Dell Ultrasharp 4K High Dynamic Range, was vor allem bei schwierigen Lichtverhältnissen die Darstellung verbessert. Außerdem können Nutzer den automatischen Weißabgleich an- und ausschalten, sowie Helligkeit, Schärfe, Kontrast und Sättigung regeln.
Eine Anti-Flimmern-Einstellung (50 oder 60 Hertz) soll für eine Flimmerreduzierung bei Aufnahmen mit künstlichem Licht sorgen.
Im letzten Abschnitt (Erfassen) konfigurieren Anwender die Auflösung sowie die Bildwiederholrate. In der Standardeinstellung liegen diese Werte bei 4K UHD und 24 FPS – mit aktivierbarer Option von 30 FPS. Bei Full-HD und HD stehen zusätzlich 60 FPS parat. Letzteres sorgt für eine flüssigere Darstellung.
Bildqualität
In Sachen Bildqualität kann die Dell Ultrasharp 4K WB7022 die Ansprüche, die man an eine 200 Euro teure Webcam knüpft, erfüllen. Egal, ob in dunklen Umgebungen oder bei starker Lichteinstrahlung, die Darstellungsqualität lässt nahezu nichts zu wünschen übrig. Sollten die Automatiken für Belichtung und Fokus einmal nicht das gewünschte Ergebnis bringen, können Windows-Anwender mit dem Periperal Manager die Bildqualität noch feinjustieren.
Preis
Der UVP der Dell Ultrasharp 4K liegt bei über 200 Euro, der Straßenpreis liegt teilweise deutlich darunter.
Fazit
200 Euro sind viel Geld für eine Webcam. Dafür erhält der Käufer der Dell Ultrasharp 4K WB7022 aber auch ein Modell, das in Sachen Ausstattung, Funktionalität und Haptik zu überzeugen weiß. Die Bildqualität ist auch bei schwierigen Lichtverhältnissen sehr gut, die Verarbeitungsqualität steht dem in nichts nach. Das eloxierte Aluminium-Gehäuse bietet eine wertige Haptik.
Es gibt aber auch ein paar Kritikpunkte. Der Standardpreis ist mit etwas mehr als 200 Euro relativ hoch – immerhin haben einige Händler das Modell bereits ab 166 Euro im Angebot.
Schade ist auch, dass die Webcam nur unter Windows vollständig funktioniert. Zwar lässt sie sich auch unter macOS und Linux in Betrieb nehmen, doch können Anwender auf wichtige Funktionen der Ultrasharp 4K WB7022 wie Auflösung, HDR, AI-Auto-Framing unter diesen Betriebssystemen nicht zugreifen, weil das Konfigurationsprogramm Dell Peripheral Manager nur für Windows zur Verfügung steht.
Author: Joshua Carter
Last Updated: 1702816082
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